Kalter Frühling in Chisinau
Es ist wieder so weit – bin gestiefelt und gespornt – gleich gehts zum Flughafen Dortmund, meinem gewohnten Abflugort.
Ein wenig nervös bin ich schon, jetzt werde ich, wenn alles klappt, zum dritten Mal in Moldawien/ Chisinau sein. Dieses Mal, um Hauptmitwirkender bei einer Koferenz für einfache Gemeinden dabei zu sein. Das Schöne daran ist, ich werde begleitet von Matthias Floreck, dem Direktor von Ora International – er wird auch in einer Session über einfache Gemeinde und Barmherzigkeitsdienste sprechen. Ich kann die Tage in einem Haus von Ora gastieren, im Casa Diamant, wo es jedes Wochenende eine Essensausgabe für Bedürftige der Stadt gibt.
Moldawien ist das ärmste Land Europas und gehört nicht zur EU. Das durchschnittliche Pro Kopf- Einkommen liegt bei 100 Euro. Es gibt so gut wie keine Industrie dort, es ist ein reines Agrarland. Es ist ein herrliches, grünes Land, ein großer Garten, aber mit viel Armut – ich denke es braucht unsere Hilfe. Ora konzentriert sich auf Waisenkinder und der Hilfe für verarmte Familien. Ich hatte zunächst in erster Linie gemeindliche Interessen, werde aber mehr und mehr mit der Armut konfrontiert und, das schönste ist. Leute aus Deutschland haben mir gute Spenden mitgegeben, sodass ich auch materiell helfen kann. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.
Halleluja, Gott ist gut – ich sitze gerade in einem Restaurant in Bukarest in der Nähe vom Nordbahnhof. Mein Flieger hatte leider Verspätung, sodass ich meinen Nachtzug nach Chisinau/ Moldawien verpasst habe. Aber was menschlich gesehen ein Missgeschick ist, wendet Gott zu einer neuen guten Sache…
Es gibt einen anderen Zug, bis an die Grenze, der geht um 23 Uhr und dann kann ich mit einem Bus weiterfahren. So habe ich jetzt noch mehr als 2 Stunden Zeit und siehe da, hier in der Nähe gibt es eine Hotel mit offenem Internet – ich kann mich jetzt entspannt an meine „Internetarbeit“ setzen. Gott ist wirklich gut – da soll mal einer sagen, er hätte was gegen häufiges Verweilen im Netz. 😉
Interessante Zugfahrt im Schlafwagen – doch kaum ein Auge zugemacht, da ich einen redemunteren, rumänischen Nachbarn hatte, der nicht schlafen wollte, sondern mehr von einem Deutschen wissen wollte, so kam ich nur zu wenig Schlaf.
In Iasi vor der Grenze, am Bahnhof, steige ich um 7.45 morgens dann in einen Bus und fahre nochmal 4 Std. bis nach Chisinau. Jetzt bin ich hier und stelle fest, dass die Telefonnummer von der Person, die mich abholen wollte nicht mehr aktiv ist.
Hier ist in der Nähe ein Park, mit offenem Internet, wo ich nach einiger Zeit den Kontakt endlich herstellen kann, in 20 Minuten werde ich abgeholt. Gott sei Dank – war jetzt doch ein kleiner Test für mich, Zeit hab ich ja genug, nur der Frühling ist kalt, um die 8-10 Grad hier und im Freien im Internet.
Ich wollte ja Abenteuer, jetzt hab ich sie, auch wenn Dinge nicht ganz nach Plan laufen und die helfende Hand Gottes manchmal später kommt. Es ist mir so, als ob Gott sagt, „Bist du immer noch so begeistert, auch wenn ich dich etwaas warten lasse und Umwege gehen lasse?“ Hmm …. Gleich kommt Marius mein rumänischer Freund, mit dem ich zusammen die Konferenz geplant habe, da freu ich mich schon.
Ich habs gut geschafft, war allerdings ein langer beschwerlicher Tag gestern, bis ich endlich um ca 13 Uhr Marius in Central Park treffen konnte, dann zeigte mir Marius die Konferenzhallfe. Um 15 Uhr bin ich dann endlich im Casa Diamant, hab mich ein wenig ausgeruht und frisch gemacht und dann gings zu Emil in die Gemeinde, dort waren eine Anzahl Männer zur Bibelbetrachtung und Gebet versammelt und ich hatte die gute Gelegenheit, schon die ersten guten inputs weiterzugeben.
Jetzt hab ich in einem ganz guten Bett geschlafen, in einem schönes Zimmer, mich frisch gemacht, gebetet und danach eine Runde gebetet und sitze jetzt wieder im Central Park, wo es im Freien Internet gibt, is immer noch ein kalt, wenn die Sonne ab u. zu scheint, dann geht es. Heute nachmittag um 16 Uhr gehts dann los mit der Konferenz, ich werde zuerst sprechen, über das Thema „Die Situation der klassischen Gemeinde heute, Probleme und Herausforderungen.“
Die Konferenzhalle ist in der Zentralbibliothek in der Stadtmitte, dirket neben dme Park. Ich schätze ca. 200 Leuten passen da hinein – ich bin mal gespannt auf die Besucher. – War gerade alles zugezogen und hat ein wenig gehagelt, gut dass man bei McDonald Zuflucht findet.
Nun ist der erste Teil der Konferenz schon Geschichte. Marius hat über die Geschichte der Gemeinde gesprochen, die zwei Parallelen, die organische Gemeinde in den Häusern auf der einen Seite und die institutionelle Kirche auf der anderen Seite und welche Not daraus hervorgegangen ist.
Ich habe über die Situation der Gemeinde heute gesprochen, passend zu dem, was M. sagte. Ein Paradigmenwechsel ist notwendig, um Gemeinde, wie Jesus sie meinte zu leben. Wir hatten eine Reformation und viele Erneuerungsbewegungen, doch die Gemeinde ist immer noch nicht durch – sie soll reformiert werden, wir brauchen keine neue Erweckung, wir brauchen eine neue Reformation, für Gemeinde.
Super, die zweite Runde der Konferenz ist zu Ende. Zuerst hat Matthias gesprochen, über die Verantwortung der Gemeinde, nicht in ihrem Kuschelclub zu bleiben und nur Leute einladen, sondern hinaus zu gehen zu den Menschen, die viel Nöte haben, um ihnen das Reich Gottes zu bringen.
Dann war ich dran und sprach über die drei Grundwerte einfacher Gemeinden im Netzwerk: Gemeinsschaft, Jüngerschaft und Leidenschaft. Nur, wenn alle drei zusammen sind und in einem Netzwerk gelebt werden, bewegen wir uns in einer gesunden Situation, weas Gemeinde betrifft. Eines geht ohne das andere nicht.
Insgesamt war es eine gute Konferenz, auch wenn weniger Leute da waren, als erwartet, dafür waren unter den Anwesenden überwiegend Multiplikatoren des Anliegens einfacher Gemeinden – eine ähnliche Situation wie in Deutschland.
Heute ist Europatag, auch in Chisinau Moldawien. Eine große Feier ist da, wo ich mal hinein schaue, mit vielen Ständen, für alle europäischen Länder. Am Deutschlandstand bleib ich stehen und unterhalte mich mit einem jungen Mann, der gut englisch sprechen kann.
Abends ist Hausgemeinde bei Marius und seiner Familie. Wir praktizieren 1. Kor. 12,26 …“ jeder hat etwas“. Hier ein Blick aus dem Wophnzimmer 8.Etage
Sonntag morgens bin ich wieder bei Emil in der Gemeinde – da hat sich einiges geändert. Sie sitzen nicht mehr in Stuhlreihen und blicken nicht mehr auf eine Kanzel, wo jemand eine Predigt hält, sondern sie haben angefangen auch 1.Kor.12,28 zu praktizieren.
Und dann ab 15 Uhr ist der Hausgemeinde- Gottesdienst in Durlesti- diesmal auch anders, keine Stuhlreihen sondern ein großer Kreis – viele beteiligen, trotzdem spüre ich, dass ich eine Lehre weitergeben soll, über die vier Dimensionen des Kreuzes und die Auswirkungen auf das persönliche und auf Gemeíndeleben.
Preis dem Herrn, die Kälte ist vorbei – in der Nach hat es wie aus Kübeln geregnet und am nächsten morgen hat sich mehr und mehr die Sonne und die Wärme durchgesetzt – super, Preis dem Herrn, endlich. Passend zu meinem Ausflug, 60 km südlich von Chisinau, mach Gura Bicului. Herrliche Gegend, sehr grün.
Emil bringt mich zu einem Bekannten von ihm, der dort mit seiner Familie (7 Kinder) auf dem Lande wohnt.
Letztes Jahr erlebte der Vater eine tiefe Umkehr von seinen sehr schlechten Wegen, unter denen die Familie sehr litt und fing ein neues Leben an. Leider ist er arbeitslos und seine Frau liegt mit Tuberkulose im Krankenhaus. Emil hat mich gebeten zu helfen – spontan erhielt ich in Deutschland zusätzliche Spenden für Moldawien, die ich dafür nutze. Wir bringen einige Lebensmittel, Spielsachen und ein wenig Geld.
Zurück in Chisinau treffen wir uns um 18 Uhr in dem Gebäude, wo Emil sich mit der Gemeinde versammelt – nicht in dem obigen Kirchengebäude. Wir, das sind 5 Leiter aus verschiedenen Gemeinden, auch ohne Gemeinde. Ich spreche über das Wachstum in den Dienst hinein und über verantwortliche Haushalterschaft. – Ein interessanter Abend, der erst um 22.30 zu Ende geht.
Heute, Dienstag holt mich Marius vom Casa Diamant ab, dann werden wir noch Zeit mit der Familie verbringen und dann gehts heimwärts, zuerst mit dem Nachtzug nach Bukarest.
Von Chisinau bei herrlichem Wetter etwa 2 Stunden bis zur Grenze, bin alleine im Abteil, mach es mir gemütlich und lese eine Buch und trinke mein Geschenk aus – eine Flasche Wein – kann ich nicht mit ins Flugzeug nehmen ;-).
An der Grenze werden die Räder auf Schmalspur gewechselt – 3 Std. Aufenthalt, dann noch 8,5 Std. – ich leg mich beschwingt ins Bett. – Endlich 7 Uhr morgens in Bukarest Gara du Nord – sitze jetzt bei KFC zum Frühstück. Um 10 Uhr geht mein Bus zum Flughafen.
Lieber Richard,
unsere Gebete werden dich/euch begleiten. Bin gespannt, was du zu berichten hast und wie der Herr dort führt. Gottes Segen und Frieden dir/euch
Uli
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Danke Uli für deinen Gebetszusage – ja, ich brauche die Hilfe Gottes hier, manchmal bin in sehr unsicheren Situationen. Danke für deine Gebete.
Ich hab gehört du warst mit einer Gruppe in Israel – war bestimmt ene gesegnte Zeit. Zuhause schreib ich nochmal ausführlicher, wie es aussieht, ist das Kabel von meinem Laptop kaputt und der Akku ist bald leer.
Richard
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Hi, I am just now reading the risced.wordpress.com site. I have thought about you and the group and that meeting several times this week. Wondering what else God has. Thinking about the many things He revealed in my own life and how He spoke to me there. Thinking about the challenges others there heard.
About Moldova, what you describe as such a small income per family and the fact that they are not yet in the EU, and that not much industry but much agriculture…the carnal world says this is a horrible state to be in. I see it as a huge blessing and opportunity. Praying they resist the compelling urge to join the EU and that they stay away from the New World Order’s push to assimilate and redefine cultures and nations. What a blessing to have little or no industry. I’m jealous (in a holy sense). Agricultural life brings people closer to God and makes families stronger. Although a person might not make a lot of money, what their animals and land produces may well be enough to make them comfortable and healthy. I don’t think we need money; we need God to provide for our needs. I do want to help others in the sense of drawing them to Jesus Christ, helping them develop communities of faith, to stay together as families with strong marriages and bonds, and to have God rule over them instead of a dominating, socialistic, new world order. I think in the end, clinging to God is our only hope for preservation. Not our nation, not our military, not our society, God. So, these Moldovians seems to me to be in a position to resist assimilation. Sounds like maybe even a good place to migrate to an raise a family in the fear and Love of the Lord. What do you think? Take care, Love in Jesus, James
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Hallo, ich bin gerade das Lesen der risced.wordpress.com Website. Ich habe über Sie und die Gruppe und die Sitzung mehrmals in dieser Woche gedacht. Sie fragen sich, was sonst Gott hat. Nachdenken über die vielen Dinge, die er in meinem eigenen Leben offenbart und wie er sprach zu mir gibt. Nachdenken über die Herausforderungen andere es hören.
Über Moldawien, was Sie beschreiben, wie so ein kleines Einkommen pro Familie und die Tatsache, dass sie noch nicht in der EU, und zwar nicht viel Industrie, sondern viel Landwirtschaft … die fleischliche Welt sagt, das ist eine schreckliche Zustand in. ich sehen es als einen großen Segen und Chance. Beten sie widerstehen dem zwingenden Drang, der EU beitreten, und dass sie wegbleiben von der Neuen Weltordnung schieben zu assimilieren und neu zu definieren Kulturen und Nationen. Was für ein Segen zu wenig oder gar keine Industrie. Ich bin eifersüchtig (in einem heiligen Sinn). Landwirtschaftliche Leben bringt die Menschen näher zu Gott und macht Familien stärker. Obwohl eine Person möglicherweise nicht eine Menge Geld, was ihre Tiere und Land produziert vielleicht gut genug sein, damit sie bequem und gesund. Ich denke nicht, wir brauchen Geld, wir brauchen Gott, um für unsere Bedürfnisse. Ich will für andere in dem Sinne helfen Zeichnen sie zu Jesus Christus und hilft ihnen bei der Entwicklung Gemeinschaften des Glaubens, zusammen zu bleiben, wie Familien mit starken Bindungen Ehen und, und Gott die Herrschaft über sie haben statt eines dominierenden, sozialistisch, neue Welt bestellen. Ich denke, am Ende, das Festhalten an Gott ist unsere einzige Hoffnung für die Konservierung. Nicht unsere Nation, unser Militär nicht, nicht unsere Gesellschaft, Gott. So scheint diese Moldovians mir in der Lage, Assimilation zu widerstehen. Klingt wie vielleicht sogar ein guter Ort, um die Migration auf eine eine Familie in der Furcht und Liebe des Herrn. Was denken Sie? Achten Sie darauf, Liebe in Jesus, James
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Thank you James for your comment hier, it is very interesting, what you are saying – I want to speak more about it when I am at home. Now I have problems with my Laptop cabel an soon the Akku is empy – see you later.
Richard
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